Illapel - Cavivolen -
Quelon - La Ligua -
Papudo - Zapallar -
Valparaiso - Villa Alemana -
Limache (264 km)

Dienstag, 04. März 2014

Gefrühstückt nach einer tumulthaften Nacht; einesteils wegen der Nachbarn, die um halb 2 ankamen und nicht gerade leise ihr Zimmer bezogen haben, andererseits wirre Träume...und dann kommt beim desayuno die Meldung, dass es ein Erdbeben vor Concepcion, also sdl. von Santiago gegeben hat.
Gestern kam kurz nach uns Rainer aus dem Berchtesgadener Land an, 76, der von Vicuna durch die Wüste und nur auf der Schotterpiste gefahren ist und keinem einzigen Menschen begegnete - krass und Hochachtung! Bei unserem gemeinsamen Frühstück beschlossen wir gemeinsam nach Paposo zu fahren. Gar keine schlechte Idee, er kennt die Schotterstrecke und den Tunnel von früher.
Als wir den ersten Pass erreichen, tauchen Nebelbänke auf, die wir durchfahren - irres Gefühl. Wir sehen Kühe, Ziegen, Pferde, später dann Avocadobäume & Chirimoya - lustig, die als Plantagenbäume zu sehen und nicht im Blumentopf zuhause.

Hotel Swimmingpool Sancho & Rainers Gefährt(e)
Illapels Schule Illapel um 9 Uhr morgens
direkt vorm Fenster Bahnhofsgebäude
Wolkenbank Blick ins Tal
Da kommt was... eine Nebelbank
Nebel In der Kurve lichtet er sich
Da steht ein Pferd Flucht keine Gefahr besser doch beiseite gehen
Asphalt wird Sand Bushaltestelle
Cuesta Las Canas Tal Estero Cavovolen
Wozu? Aha - ein Kindergarten
Zielschild Kirche Guanguali
Mosesdorn toter Eukalyptos
Besprechung
geteiltes Frühstück
zu beachten Kuhsiesta
fast eine Schlucht Brückenfahrspur

Wolfgang: Die dunkle Seite des Tunnels
Wie von Reiner angekündigt ist die unbefestigte Straße Richtung Süden einigermaßen gut befahrbar, allerdings immer noch schwierig genug, das ich mehr mit Fahren als mit Schauen beschäftigt bin. Nach Utes Aussagen ist die Landschaft schön, ich halte aber eher Ausschau nach einer Fahrspur die meine fahrerischen Fähigkeiten nicht überfordert….

Nach Reiner ist der Tunnel La Palma knifflig, er hätte beim letzten Mal ziemlich Wasser gehabt, das sei allerdings ein paar Jahre her. Ansonsten ein einspuriger Tunnel, rund 2000 m lang, unbefestigt, natürlich unbeleuchtet. Die Autos, die uns auf dem Weg entgegenkommen, machen einen relativ trockenen Eindruck, auch zwei Motorräder sind darunter, also gehe ich mal davon aus, dass der Tunnel so schwierig nicht sein kann. Reiner hält vor dem Tunnel an, schlägt eine Besichtigung vor. Er marschiert ein kurzes Stück hinein, insgesamt aber erscheint alles reichlich unproblematisch, kein Wasser zu sehen. Also sparen wir uns die weitere Erkundung, überhaupt macht mir eigentlich Reiners Beschreibung "im Tunnel hat es Wasser" nicht so wirklich Sorgen. Und so fahren wir ohne weitere Erkundung in den Tunnel los, es gibt ja ohnehin keine Alternative außer wieder zurück. Nach den ersten problemlosen Metern wird mir aber dann aber schlagartig klar, was die Aussage "im Tunnel hat es Wasser" auf einem unbefestigten Untergrund in letzter Konsequenz bedeutet…..in der Dunkelheit tauchen große dunkle Pfützen vor mir auf und der Untergrund verwandelt sich ein schlammiges Etwas. Ich versuche anzuhalten, Sancho ist aber anderer Ansicht und glitscht erst mal weiter und tiefer in den Matsch. Meine Füße versinken gleichfalls im Schlamm, aber irgendwie kommen wir zum Stehen ohne in den Dreck zu kippen. Ute wird abgeladen, die muss jetzt sehen wie sie alleine klarkommt. Am Horizont ist deutlich ein kleiner heller Punkt erkennbar, der Ausgang, böse weit weg. Aber irgendwie werden wir uns schon durchfräsen, Reiner kriegt es ja auch auf die Reihe und knattert irgendwie weiter dem Licht entgegen.

Also jetzt Zähnchen zusammenbeißen, auf die spiegelnden Oberflächen zuhalten, nicht zu langsam werden, zu schnell werden aber bloß auch nicht….ich erinnere mich vage an Warnungen von Reiner mit irgendwelchen Fahrrinnen und stelle plötzlich fest das Sancho zwar munter vorwärts fährt, aber ein eindeutiger Kurs sich über den Lenker nicht mehr wirklich bestimmen lässt. Sancho sucht sich seine eigene Spur und irgendwelche Versuche ihm meine Vorstellungen einer Routenwahl in der Tunnelmitte aufzuzwingen sind wenig erfolgreich. Noch besser, Sancho strebt immer weiter Richtung Tunnelflanke aber anhalten ist auch keine wirklich Alternative mehr, völlig utopisch Sancho im Schlamm abzufangen. Also bleibe ich auf dem Gas, die rechte Tunnelwand kommt näher und näher, aber irgendwie warte ich vergeblich auf das Scharrgeräusch an der Seite, auf das ich mich mental bereits vorbereitet habe. Irgendwie gelingt es Sancho und mir wieder Abstand zur Wand zu gewinnen. Die Schlammmächtigkeit lässt irgendwann nach und damit steigt auch wieder die Richtungsstabilität. Sogar soweit, das ich Ute wieder einsammeln kann. Frei nach dem Motto: besser schlecht gefahren als gut gelaufen hoppeln wir durch den Rest des Tunnels, der sich zwar als etwas gemein beim Fahren, aber als trocken erweist.

Rainer kontrolliert Tunneleingang
Im Tunnel Licht am Ende...
Noch alles dran?

Nachdem wir aus dem Tunnel heraus sind, empfängt uns fast südländisches Flair. In Las Palmas machen wir Halt und besorgen uns in einem witzigen Tante-Emma-Laden etwas zu essen.
Und weiter geht es bis Papuda, dort verabschieden wir uns von Rainer, der hier Freunde besucht.
Richtung Valparaiso - immer an der Küste entlang. Die Küstenstädte sind im Gegensatz zu den Inlandstädten sehr reich an modernen, teuren Häusern, abgezäunt und bewacht. Von Papudo aus am Meer entlang - Küstenstadt reiht sich an Küstenstadt, so dass wir gar nicht mehr mitbekamen, dass wir schon in Valparaiso sind. Wir entschließen uns nach Santiago zu fahren - wir sind wohl doch mehr die Wüstenmenschen als mondäne Küstenstadtbesucher ;-)
Durch Valparaiso - Alternativstrecke zur 68 genommen - durch steile Straßen, schmutzige Vororte, eng, dreckig, riesige Laster und schnelle Laster.

südländisches Flair Kühe mit Hirtin
Haltestelle Tante Emma Laden in Las Palmas
Regalordnung Lampen
große Sparschweine Spielzeit
La Ligua Mittagszeit
La Ligua Papudo
Küstensiedlung Vina del Mar
Hotelburgen Küste
Marineakademie Küstenstraße Vina del Mar
Vina del Mar Stadtdurchfahrt
Gerüstet Valparaiso
Neu und Alt Stadt der Hügel
Straßenkreuzung Valparaiso
Umgehungsstraße Wendemanöver

Auf der 68 entscheidet sich Wolfgang von der Autobahn runter zu fahren, zu einer ausgeschilderten Kirche und einem Hotel, aber es kommt kein Hotel, sondern Villa de Almana - 30 km östlich von Valparaiso mit Stau wegen einer Baustelle - in dem Nest soll es angeblich 2 Hotels geben- es gab tierischen Verkehr, Einbahnstraßen ohne Ende. Wolfgang ist ziemlich genervt, das eine Hotel in der Innenstadt angeranzt, das zweite eine Clubanlage, die uns zu teuer erschien.
Also auf nach Limache, auch dort rumgesucht, 2 Frauen gefragt, die mit Händen und Füßen versuchten, den Weg zum Fundo Las Tortolas zu erklären, zu zeitig abgebogen und in einem Music Café nochmals gefragt, dann endlich außerhalb der Stadt gefunden. Anlage fast im Wald mit Swimmingpool und Gästehäusern, trotz dem teuren Anschein nur 72.000 und wir scheinen, die einzigen Gäste zu sein.

Fundo Las Tortolas Ferienhaus
Ferienanlage packender Wolfgang
03.03.2014 05.03.2014